von Eva Mrosek

Feldkirchen.

Der Chorverband Region Münchner Osten hatte seine Mitgliedschöre vergangenen Samstag zur Gestaltung eines sommerlichen Verbandskonzertes nach Feldkirchen eingeladen. Das Format dieser Veranstaltung bietet vielen Chören, auch kleineren Singgemeinschaften, die Möglichkeit; sich vor großem Publikum zu präsentieren.

Das Rathaus bot mit seiner offenen, lichten Architektur im vollbesetzten Saal einen wunderbaren Konzertraum. Fünf sehr unterschiedliche Chöre aus dem Landkreis beteiligten sich mit einem vielfältigen Konzertprogramm, einer bunten Mischung von Liedern verschiedener Stilrichtungen, in einem fröhlichen musikalischen Sommer-Cocktail.  

Was braucht es für einen guten Cocktail? Eine ausgewogene Auswahl an hochwertigen Basiszutaten, die richtige Mixologie, Eis dazu, das Ganze geschüttelt oder gerührt und am Schluss ein wenig garniert. Das alles ergibt ein schönes Getränk und macht gute Laune. In Anlehnung daran lässt sich der heitere Chorabend prima beschreiben.

Beteiligt waren fünf Chöre, 21 verschiedene Stücke waren zu hören, alle Genres und Stilrichtungen bunt gemischt, Jung und Alt vereint, hübsch anzusehen in ihren individuellen Chor-Outfits. Alle Beteiligten verbindet die Leidenschaft zum Singen, die Freude an der Gemeinschaft und der Spaß sich einem interessierten Publikum zu präsentieren. Die gute Stimmung der Mitwirkenden steckte an und nahm die Zuhörer mühelos mit.

Den Anfang machte der gemischte Chor Ottissimo, bestehend aus 18 Sängerinnen und Sängern, mit einem beschwingten Kanon, frei nach Eduard Mörikes romantischem Frühlingsgedicht: „Er ist´s“, komponiert und arrangiert, sowie am Klavier begleitet von der neuen Chorleiterin des Ottenhofener Chores Isabel Hofmann. Mit einer schönen Auswahl an drei weiteren Stücken aus verschiedenen Epochen, mal romantisch, mal ernst, mal poppig bewegt, wurden die Zuhörer auf einen bunten Frühlingsreigen eingestimmt. 

Den Ottenhofenern folgte der Sängerkreis Ottobrunn unter der Leitung von Thomas Schmidt. Sechzehn Männer in leuchtenden roten Saccos, weißen Hemden und schwarzen Hosen gaben ein schönes Bild ab, als sie mit beherzten Stimmen, ohne Notenblätter, sichtlich begeistert mit offenen Mündern ein Potpourri von bekannten Liedern zum Besten gaben. Da wurde bayrisch, italienisch und hochdeutsch geschmettert. Sie sangen von der Liebe, vom Leben, von der Natur, und nicht zuletzt präsentierten die Männer eine selbst geschriebene Hymne an das bayrische Bier, abgewandelt von Udo Jürgens’ Hit über den griechischen Wein.

Erfrischend jugendlich präsentierte sich der Kirchseeoner Popchor für Jung und Alt mit dem Namen TonArt Kirchseeon. Der Chor besteht seit 2017, und hat sich der Popmusik verschrieben. Er spricht vor allem jüngere Menschen an, aber auch Kinder ab 9 Jahren sind im Chor willkommen. Mit sichtlicher Freude gaben die Sängerinnen und Sänger mit ihrer engagierten Chorleiterin Ulli Sassor-Steiert vier sehr unterschiedliche Popsongs zum Besten. Begleitet wurden diese von Rolf Steiert auf seiner Gitarre, sowie teilweise von Playbacks (Bass und Gitarre) unterstützt. Mit Soloeinlagen durften zwei junge Choristen (David Beeck und Nele Kloß) in dem Song „Shallow“ (bekannt aus dem Film „A Star Is Born“) besonders hervortreten. Dem Chor gelang es mühelos, das Publikum mitzureißen und am Ende sogar eine Zugabe durch heftigen Applaus einzufordern. Was eignet sich da besser als der allseits beliebte Hit von Abba „Dancing Queen“?

Einen besonderen musikalischen Höhepunkt, quasi die edle Garnierung auf dem Cocktail, bildete das weit über den Landkreis hinaus bekannte Vocal Jazz Sextett NiceTry a cappella aus Haar, das die Zuhörenden mit fünf sehr unterschiedlichen, anspruchsvollen Jazznummern auf höchstem musikalischem Niveau und einer unterhaltsamen Performance beglückte. Wunderbar ausgewogen alle sechs Stimmen, drei Frauen und drei Männer, die mit perfekter Intonation in Titeln wie „Don’t know why“ (Norah Jones) oder „Parole, parole“ (Gianni Ferrio) oder einer interessanten, launigen Version des wohlbekannten deutschen Volksliedes „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ (The King’s Singers) ihr ganzes Können zeigen konnten.

Am Ende trat noch einmal ein stimmkräftiger Männerchor auf die Bühne, der Männergesangverein Aschheim. Dreißig gut gelaunte Männer folgten ihrer dynamischen Chorleiterin, Conny Gohlke, die den engagierten Gesang am Klavier begleitete. Auch hier ging es um Sommergefühle im englischen Garten in München, um heiße Nächte und heiße Mädchen in Palermo, um eine Liebesgeschichte in der Stadt Venedig und um einen strahlend hellen Tag.

Auch mit diesem Chor wurden die Zuhörer in beste Laune versetzt an einem vergnüglichen Konzertabend im Rathaus von Feldkirchen.

Ein langanhaltender Schluss-Applaus belohnte alle Mitwirkenden für ihr Engagement, sowie den Hauptorganisator des Abends Karl Altnöder für das gelungene Konzert.

Fotos: © Eva Mrosek